Etwas zum Namen und seinen Verzweigungen
Geschichtliches Umfeld in der "Guten Alten Zeit"
Wenn ein Forscher die Spur nach Portugal aufnehmen möchte...?!
Kurioses, Bedeutendes?
Personen mit besonderer Bedeutung für meine Ahnendokumentierung
Gewidmet den Kindern,
die ihren Eltern, Großeltern, Tanten...
"Löcher in den Bauch fragen".
Und von mir die Hoffnung,
den Befragten mit meinen "Schreibereien" eine kleine Hilfe zu geben.
Nach seinem Namen zu urteilen und aufgrund der turbulenten politischen und religiösen Verhältnisse in der Pfalz, sind für seine Herkunft die Länder Frankreich, England, Spanien, Portugal und Italien nicht auszuschließen.
Wo und wann ist der Urvater Franziscus CANTON (Canto, Candio, Cando) geboren?
Wer kann mir dazu Hinweise geben oder hat schon Informationen davon?
Die Schreibweise variiert zu damaliger Zeit häufig.
In den Kirchenbüchern von D-Waldböckelheim/ Rhein-Pfalz: CANTON, CANTO, CANDO, CANDIO.
In den Kirchenbüchern von D-Stettin (PL-Szczecin)/ Vorpommern (Nach der Einwanderung aus der Rhein-Pfalz):
CANTOW und anfangs noch CANTO. K.Haase,1978,S.155[VP03].
Zur Schreibweise CANTON und seinen vielen Variationen und möglichen Ursprüngen gibt es eine sehr interessante und umfangreiche englische Seite von Sheila Rowlands.
1.1748 angesiedelt als CANTOW in VORPOMMERN: Von Schloßböckelheim nach Hoppenwalde/ Vorpommern
2.1750 angesiedelt als CANTO im RHEINLAND: Von Schloßböckelheim nach Jülich/ Niederrhein
3.1784 angesiedelt als KANTON im BANAT: Von Schloßböckelheim nach H-Lowrin/ Banat (süd-östlich von H-Szeged. LOVRIN heute in Rumänien)
Von mir noch eine Ergänzung zur Ursache der vielen Schreibvarianten (CANDO, CANTON, CANTO, CONTTON, KANTO, KANTON, KONTO) in Ungarn im Banat:
Um im Ungarischen als CANTO "gesprochen" zu werden, muß das "C" zu "K" werden und das "A" ein Akzent erhalten, also KÁNTO "geschrieben".
Der "geschriebene" Name CANTO wird im Ungarischen ZONTO "gesprochen" ! Grieben-Reiseführer Ungarn 1966, Seite 15 [BA03].
4.1785 Heirat als CANTON in WIEN: Von Schloßböckelheim kommt Georg Anton CANTON (*08.11.1752), Sohn von Johann Peter CANTON und heiratet am 4.4.1785 A-Wien II, St.Joseph die ROBOUGE, Anna Elisabeth aus Sobernheim, Rhein-Pfalz, Vater Td. Dominik Robouge ist Ziergärtner. Es ist möglich, daß er auf der Durchreise nach Ungarn war!?
...und nach F. Gayo,S.274[AL02] gibt es ein Adelsgeschlecht CANTO in Portugal mit Namensherleitung aus dem englischen KENT (lateinisch CANTIUM) wo es 1036 einen Godhino Conde Cantio gibt.
Dem Menschen sieht man es nach, daß er in der Jugend noch nicht die Reife des Alters haben kann. In der Geschichte eines Staates oder Kontinents ist man der allgemeinen Annahme, daß aus Fehlern gelernt wird, doch ein Blick in die Geschichte und oft genügt auch schon die Erfahrung eines einzelnen Menschen, lehrt uns etwas anderes! Folgender Spruch spiegelt diese Ansicht wieder:
Das Leben ist ein Versuch,
er endet immer tödlich!
Es hat sich noch keine Gesellschaftsform so bewährt, daß dieser Spruch nicht gilt. Es wird doch nicht etwa die Sklaverei, natürlich mit einem neuen Etikett und, daß nur jeder sein eigener Sklave ist, die Lösung des Problems sein !?
Mit "Freiheit als Einsicht in die Notwendigkeit" kann man viele Probleme aus der Welt räumen. Da aber erfahrungsgemäß die meisten Menschen zu allererst darunter immer ihre eigene Freiheit verstehen, kommt es auch hier immer wieder zu Problemen.
Der katholische oberbayerische Volksmund hat die ganze Thematik sehr schön wie folgt zusammengefaßt:
Man muß Gott für Alles danken,
auch für die Ober-, Unter- und Mittelfranken !
Es sei, wie es sei, mein "Machwerk" ist für's weitermachen gedacht!
Viele Begriffe sind von Land zu Land unterschiedlich und ihre Übergänge sind oft fließend und nicht klar abzugrenzen.
Die Leibeigenschaft ist nicht mit der Sklaverei gleichzusetzen, denn die Leibeigenschaft war streng begrenzt und genau festgeschrieben. Die leibeigenen Bauern (z.B. Erbuntertänigkeit) bewirtschafteten eigene Höfe und mußten dem Leibherrn Pacht (Gült) bezahlen und Frondienste (Spannbauer, Handbauer) leisten (in Schlesien: Robotbauer). Sie durften Privateigentum besitzen, allerdings keine Immobilien und ihr Bewegungsraum war eingeschränkt.
Bei der Hochzeit von Leibeigenen galt für den Leibherrn das "Recht der ersten Nacht" (IUS PRIMAE NOCTIS). In welchem Umfang davon Gebrauch gemacht wurde, ist umstritten. Dieses Recht wurde später durch den Jungfernzins ersetzt. Beim Tod eines Leibeigenen war ein Besthaupt an den Leibherrn zu liefern. Der Leibherr war für die Sicherheit des Leibeigenen zuständig und mußte ihm bei Rechtstreitigkeiten einen Rechtsbeistand stellen.
Eine Besonderheit bei der Ost-Kolonisation war der Lokator. Er war der Verpächter von Ländereien an die Kolonisten im Auftrage des Grundherrn. Später wurde er häufig der Dorfschulze oder Vogt mit Gerichtsbarkeit und Braurecht und anderen Rechten. So wohnte er in Schlesien dann im "Gerichtskretscham", d.h. als Bürgermeister im Gasthof mit niederer Gerichtsbarkeit. Unter Friedrich II. nannte man diesen Siedlungsunternehmer Entrepreneur mit Jagd-, Mahl- und Schankgerechtigkeiten einschließlich der Patrimonalgerichtsbarkeit.
Der Vollbauer (mit ~24ha, auch Vollspänner, Freibauer, Hufner genannt) unterstand direkt auf der Grundlage des Lehnsrecht (Kolonat) nur dem Landesherrn. Weitere Abstufungen vom Vollbauern waren dann:
Halbbauer (Halbspänner, Halbhufner)= 12ha
Viertelbauer= 6ha
Gärtner (Schulzen-, Pfarr-, Lehnsgutgärtner)
Kossäten, Häusler, Büdner, Arbeiter, Lehrer
Inlieger= Mieter
Kolonist= als Bauer, als Kossät, als Arbeiter
Ein Menschenleben unter einfacheren Verhälnissen war in der "Guten Alten Zeit" kein Spaziergang und ist es heute auch nicht!
Da meistens unsere Vorfahren in einfacheren Vehältnissen gelebt haben, wurden alle Arbeiten, so weit man dazu in der Lage war, in der Familie selbst oder in der Dorfgemeinschaft erledigt. Ein Knecht oder eine Magd im Haushalt war doch die große Ausnahme!
Bei der häufig großen Kinderzahl war das Leben für die Frauen besonders schwer:
Sämtliche Wäsche mußte mit der Hand gewaschen werden, Mitarbeit auf dem Feld, Küchenarbeit mit Holzfeuerung, Nähen und Stopfen mit der Hand, und ganz nebenbei die heranwachsenden Kinder groß ziehen... Da kann man in den Kirchenbüchern schon mal bei Kindern und alten Leuten lesen: Tod durch Auszehrung (Schwindsucht/ Tuberkulose).
Wenn beim Bauern die Frau krank wird, dann wird nicht gleich der Arzt gerufen, da muß schon die Kuh krank werden!
Meistens waren die Landesherren auch vom Übermut geplagt und so entwickelte sich die etwas ruhigere Nachkriegszeit sehr schnell mit Aussicht auf eine Vorkriegszeit!
Ursache war wohl meistens: Erbstreitigkeiten, Religionskriege, Rache, Habgier, Rohstoffe, Überbevölkerung, Unterbevölkerung...und Schuld hat immer der Andere oder der böse Nachbar. Recht immer der Stärkere!
Ein sehr unerfreuliches Nebenergebnis des dreißigjährigen Krieges für die heutigen Ahnenforscher ist, daß die damaligen Kirchengemeinden, bei häufig wechselnden Einfällen der Soldateska, sich nicht anders zu helfen wußten als die vorhandenen Kirchenbücher zu verbrennen, um damit der verstärkten Masakrierung wegen ihres Glaubens zu entgehen.
War die Staatskasse durch die verlorenen Kriege geleert und enorme Schulden angehäuft, dann bediente man sich der Steuerschraube, um die Übung von neuem zu beginnen (zu planen !?).
Mit der Industrialisierung um 1900 veränderte sich mit der Eisenbahn, Kanalisation, Waserversorgung, Auto, Flugzeug, elektrisches Licht, Radio, Fernsehen der Alltag der Menschen enorm.
Die großen Erleichterungen im unmittelbaren Lebensumfeld der Menschen, besonders für die Frauen, ist wohl die Waschmaschine, der Kühlschrank und der Staubsauger.
Weitere Einzelereignisse siehe bei den einzelnen Siedlungsschwerpunkten
1670
Lothringen wird von Frankreich besetzt
1669
Friede zwische Portugal und Holland
1668
Portugal wird von Spanien unabhängig
1659
Portugal besiegt Spanien bei Elvas
1641
Verschwörung in Portugal scheitert
1611
Portugiesen-Gemeinde in Hamburg
1610
Vertreibung der Moriskos (Araber) aus Spanien
1598
Rey Felipe II. de Espana überträgt die südlichen Niederlande (heutiges Belgien) an seine Tochter Isabella und Erzherzog Albert von Österreich als selbstständiges Fürstentum.
1583
Widerstand der Azoren-Inseln gegen Spanien: Seeschlacht bei Sao Miguel (Azoreninsel), Portugal kommt unter spanische Herrschaft. W. Fischer,1856,S.59[AL01]
1567
Portugiesen-Gemeinde in B-Antwerpen
1557
Johann III. stirbt. Er hat die Jesuiten ins Land geholt, mit ihrem Sitz in P-Coimbra. Fischer,1856,S.58[AL01]
1539
Am 28.Januar1539 erhält Pedro Anes do Canto zum Canto-Wappen eine Ergänzung: Eine Mauer mit Zinnenkranz.
1493
Colon (dtsch.=Columbus, span.= Colombo, port.=Colon) trifft in Lisboa von seiner ersten Amerikafahrt ein.
1483
Verschwörung gegen Johann II. mißglückt.
Juden aus Spanien werden aufgenommen. Fischer,1856,S.59[AL01]
1471
Alfonso V. erobert Tanger
1419
Portugiesen erreichen Madeira.
1380
Erstes Bündnis von Portugal mit England (Herzog von Lancaster) W. Fischer,1856,S.53[AL01]
1110
Guimareas (mit Schloß der Familie de Braganza, 1640-1840...auf dem Königsthron): Alfons I. geboren, erster König von Portugal
Guimareas wird im Text (1539) des portugiesischen Canto-Wappen genannt, ebenso die Azoreninsel Terceira, Arzila (Marokko: 50km südlich von Tanger) und die Canto-Beziehung zu England.
![]() |
Ein DORF Kantow (mit Vorwerk Kantow vor 1945) in der Nähe von D-Neuruppin/Brandenburg. 1538 und 1701 wird in [RP09]Mülverstedt, 1863 jeweils ein "von Wittstruck auf Cantow" aufgeführt. Die Ortsangabe CANTOW entspricht dem heutigen Dorf D-KANTOW bei Neuruppin. |
1975-1982:
Darauf aufbauend hat Hans-Joachim Cantow (1923 - 20xx , Freiburg i.Br., Ahnenzweig
Heinrich Cantow) in Zusammenarbeit mit Georg Gruber (Enkel von Hedwig Martha Frey, geb. Cantow 1879-1970,
Ahnenzweig Johann Abraham Cantow) und Aloys Josef CANTO (1898-1986, Mönchengladbach) einen computergestützten Stammbaum mit neuen Ahnenzweigen
und vielen Jahreszahlen erstellt.
2000-2014
Gestützt von vorgenannten Unterlagen, meinen Ergänzungen aus Kirchen- und Familienbuch
von Waldböckelheim und laufende neue Daten von freundlichen Helfern, dokumentiere ich, Siegfried W. Cantow
(1943 - 20xx , Ahnenzweig Johann Abraham Cantow), meine hier vorliegenden Informationen im Internet.
Besonders erfreulich ist, daß ich mich über viele Jahre mit Bernhard Cantow (1938 - 20xx ) in Viereck, dank unserem gemeinsamen Interesse, bei unserer Ahnensuche austauschen konnte.
RHEINLAND:
1970/ 2005:
Aloys Josef Canto erfährt 1970 von einem Arbeitskollegen, daß seine Vorfahren aus Schloßböckelheim stammen.
Er interessiert sich für weitere Informationen und macht dazu Aufzeichnungen.
Seine Tochter Radegund Canto stellt mir diese 2005 zur Verfügung.
BANAT:
2005:
Elisabeth Weinschrott (geborene Kanton) schreibt ihren Ahnenzweig bis Schloßböckelheim auf und teilt mir diesen telefonisch mit.
Eine Art Nachtrag:
...gut, daß man sich gelegentlich an fast vergessene Äußerungen der Altvorderen erinnert,
in meinem Fall war es meine Tante Maria (1915-97) und mein Vater (1917-65), die auf Grund
meines Interesses mal erwähnt haben müssen, daß der Onkel Theobald in Hoppenwalde
einen Stammbaum hat, von dem mein Großvater
Franz Cantow (1881-1945) meinte, daß auch er darauf ist.
Ich rief im Jahre 2000 in Hoppenwalde an....und es stimmte!!!
...und so war bei mir gezielteres Interesse geweckt, da ich bisher fälschlicherweise
annahm, daß die Cantows sich zuerst in Viereck/ Vorpommern statt in Hoppenwalde
angesiedelt hätten und der Ort Waldböckelheim/ Rhein-Pfalz mir bisher völlig unbekannt war...
Daß die Vorfahren aus der Pfalz kamen war noch zu meiner Zeit um 1950 in Viereck deutlich hörbar,
denn man sprach in Viereck "vierecksch" und das war ganz klar Pfäzer-Dialekt, was in den anderen Kolonistendörfern
nicht mehr so vorhanden war.
Dann kaufte ich mir das PC-Programm Ahnengalerie 3.0 und stelle hiermit mein Wissen für die vielen Cantow-Zweige im Internet zur Verfügung und freue mich über jeden
nützlichen Hinweis und über Hilfe bei den vielen erforderlichen Ergänzungen- das ist garantierte (!)
Arbeit auf Lebenszeit...und länger...
Ein "Groß-Familien-Treffen" wäre sicher eine schöne und hilfreiche Sache. Damit es ein Erfolg wird, müßten sicher mehrere Personen das Treffen vorbereiten. Aber weeehhr hat dafür Zeiiit ?