Wer eine Reise macht...
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser !?

Schmunzel: In Przemysl

In der Bahnhofswirtschaft in Przemysl, auf der Strecke von Wien nach Lemberg, spielte sich zur Zeit der Donaumonarchie, nach einer Anekdote von Roda Roda, beim Umsteigen folgendes ab:

Im Reisepreis inbegriffen war ein Menü mit Gänsebraten, um die Wartezeit erträglicher zu machen.

Den Gästen wurden die Getränke serviert, nach zehn Minuten kam die Ansage, daß der Zug nach Lemberg in einer Minute abfährt und Eile geboten ist! Alle Gäste sprangen auf und eilten zum Zug. Keiner der Gäste hattte jemals den Gänsebraten gesehen.

Dieses Schauspiel war natürlich zwischen dem Bahnpersonal und dem Gastwirt abgesprochen.

Diese Vorkommnisse sprachen sich letztlich auch bis zur Aufsichtsbehörde in Wien herum und man beschloß, dieses zu überprüfen. Eines Tages, es lief alles wie gewohnt in Przemysl, doch ein Gast hatte es gar nicht eilig, er blieb sitzen und bestand auf den Gänsebraten! Es war natürlich der Revisor aus Wien. Als erstes bat der Wirt den Gast um Geduld, da es noch etwas dauern wird. Händeringend beriet er sich mit seiner Frau.

Die einzige Gans mußte geschlachtet und in aller Eile hergerichtet werden!

Nach entsprechender Wartezeit bekam der Gast den Gänsebraten vorgesetzt. Als der Wirt den Tisch des Gastes abräumen wollte, verwies der Gast auf den noch nicht servierten Zibebenstrudel! Hier behauptete der Wirt, daß es seine Unterschrift ist, und er konnte nachweisen, daß Zibebenstrudel wirklich sein Familienname ist.

Bis auf die etwas ungewöhnliche Wartezeit, wurden keine Beanstandungen nach Wien gemeldet...

Nach einer Anekdote von Roda Roda