Hinweise zur Ansiedlung im Banat
Hinweise zum Alltag unserer Vorfahren mit seinen Nöten, Freuden und Einerlei
Johann Philipp CANTON (*14.7.1737, oo Susanne Scherer) siedelt sich 45-jährig in H-Lowrin/ Banat (süd-östlich von H-Szeged. LOVRIN heute in Rumänien) als Canto, Konto (die heutigen Nachfahren davon: Kanton) im Jahre 1784 mit Frau, einem Sohn und fünf Töchtern an. [BA01]Stader 1997, S.550, 551.
Hiervon gibt es in Deutschland noch Nachfahren.
Zur Ursache der vielen Schreibvarianten (CANDO, CANTON, CANTO, CONTTON, KANTO, KANTON, KONTO) in Ungarn im Banat:
Um im Ungarischen als CANTO "gesprochen" zu werden, muß das "C" zu "K" werden und das "A" ein Akzent erhalten, also KÁNTO "geschrieben".
Der "geschriebene" Name CANTO wird im Ungarischen ZONTO "gesprochen" ! Grieben-Reiseführer Ungarn 1966, Seite 15 [BA03].
In der Ortschronik von Schloßböckelheim [RP] sind ebenfalls acht Personen ohne Zielangabe für das Jahr 1748 angegeben.
Nach meinem derzeitigen Erkenntnisstand sind die dort angegebenen acht Personen, und die in H-Lowrin ankommenden dieselben! Demnach ist die Jahreszahl 1748 in der Ortschronik ein Zahlendreher und muß 1784 heißen!
Georg Anton CANTON (*08.11.1752), Sohn von Johann Peter CANTON Schloßböckelheim, Rhein-Pfalz, heiratet am 4.4.1785 A-Wien II, St.Joseph die ROBOUGE, Anna Elisabeth aus Sobernheim, Rhein-Pfalz, Vater Td. Dominik Robouge ist Ziergärtner.
Es ist möglich, daß er auf der Durchreise nach Ungarn war!? [BA01]Stefan Stader Teil I, A-D 1997, S.550 und Flacker-Website www.genealogy/privat/flacker/index.htm
Nicht ganz die Hälfte der Banater Kolonisten kommt aus linksrheinische Provinzen, namentlich aus dem Bistum Trier und dem Saarland, nicht wenige aus Luxemburg und der Pfalz (wie auch unsere CANTON/ KANTON aus Schloßböckelheim).
Eine erste KANTON-Linie mit Wurzeln in Schloßböckelheim und in H-Lowrin (RO-Lovrin) sw von H-Perjamos (RO-Periam) hat Elisabeth Weinschrott, geb. Kanton (elisabeth.weinschrott@onlinehome.de) erforscht.Hier noch meine Einzelfunde aus dem Internet, die noch nicht zugeordnet werden konnten:
Canton Nikolaus +1789 (80-jährig) in H-Triebswetter. Herkunft: Barchain in Lothringen.
Kanton Nikolaus 1770 (47-jährig) in A-Wien und weiter ins Banat. Herkunft: Lothringen.
Contton Klaudius 1784 A-Wien. Will wieder ins Banat zurück.
Canton Claudius oo1773 in Szent Hubert (Eines von mehreren der sogenannten "Franzosendörfer")
Kanton Christopher: 1.oo1792 Glaser Eva Zichydorf
2.oo1842 Schneider Catharina
Kanton Anton: oo~1816 Marx Katharina
Wer weiß mehr über weitere Verzweigungen im Banat ?!
Auffallend ist, daß die Siedler als Herkunft häufig die Gegend von Chateau-Salins (Salzburg) angeben.
Zur Zeit der Donaumonarchie: Karte von 1901
Triebswetterer Art
Mir ware schun immer a bißl anerscht
wie die anre Schwobe aus'm Banat:
es bißl stolzer un reicher un aach
a anre Dialekt han mir doch ghat.
A Stickl franzeesisch im Name
un in der Sproch zu uns gheert -
doch ware mir immer ganz gude Schwobe
un alles Teitschi war uns was wert.
Die anre han uns gfoppt un geärchert,
mit "Rigola" un "Baberjoon" veräppelt.
Des war aber nor Hetz - schlimmer war's,
wann mer mitenanner han gekeppelt.
Triebswetter war eenmalich im Banat
als Dorf un die Leit vun besonderer Art -
uf uns hat gepaßt des scheeni Sprichwort:
De beschte Speck is unner die Schwaart!
Anton Palfi
Die Stammesbezeichnungen Donauschwaben, Siebenbürger Sachsen und Zipser Sachsen sagen nichts über die Herkunft der Siedler aus, sie sind sogar irreführend.
Die Donauschwaben bezeichneten sich selbst als Schwaben, sie wurden von den Ungarn und Slawen auch so genannt.
Sie siedelten im Banat, Batschka, Donauknie, Schwäbische Türkei, Syrmien/ Slawonien und Sathmar. Insgesamt zirka 200 000, davon die Banater mit rund 83 000 die stärkste Siedlergruppe.
Das Banat liegt zwischen Donau, Theiß und Marosch. Da das Banat ein Sumpfgebiet war, ist hier der Spruch überliefert:
"Dem ersten der Tod,
dem zweiten die Not,
dem dritten das Brot"